EZN-Patenttag 2025
„Neueste Entwicklungen aus den Bereichen Startups, Vermarktung und Transfer“
Im Mittelpunkt des EZN-Patenttags 2025 stehen neueste Entwicklungen aus den Bereichen Startups, Vermarktung und Transfer für Interessierte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Diskutieren Sie im Plenum mit, tauschen Sie sich beim Imbiss aus und knüpfen Sie neue Kontakte.
Termin: Dienstag 23.09.2025 im Medical Park Hannover, 10:00 bis 17:00 Uhr | Anmeldung kostenpflichtig
Zu den Tickets: eventbrite
Veranstaltungsort
Der Professional Hub Hannover ist das Konferenzzentrum der Medical Park Hannover GmbH. Der Medical Park Hannover liegt im Herzen eines aktiv gewachsenen Wirtschafts- und Forschungsraumes. Im stilvollen Hörsaal des Zentralgebäudes finden die Fachvorträge statt. Das Foyer bietet Raum für Austausch an den Ständen oder beim Buffet.
Professional Hub Hannover
Feodor-Lynen-Straße 27
30625 Hannover
Programm EZN-Patenttag 2025
- Frau Dr. Maria Skottke-Klein, Vizepräsidentin DPMA – Keynote: „Wofür sind Patente gut?“
- Dr. René Wegner, Gründer Headis – „Innovationen auf den Markt bringen“ (Arbeitstitel)
- Holger Sedlak, CEO justairtech – „Wie es gelang, dass meine Erfindung weltweit genutzt wird“ (Arbeitstitel)
- Andreas Barthel, Beauftragter für Technologietransfer, Physikalisch-Technische Bundesanstalt – „Success Stories der PTB“
- Michael Stenger, IP7 Technologies GmbH – „KI verstehen & gezielt einsetzen – Potenziale, Grenzen und Praxis“
- Dr. Rolf Kröncke, Meissner Bolte – „Der Umgang mit IP für Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen“
- Dr. Uwe Crenze, interface projects GmbH – „Der Turbo für Ihre Patentrecherche: KI-basierte Lösungen für innovative Unternehmen“
- Jörg Saathoff, Leiter Technologietransfer, Technische Universität Braunschweig – „Einblick in die Transfer-Praxis: Lizenz, Verkauf, Virtual Shares“
- Prof. Chinedum Mgbemena, FUPRE (angefragt) – „Innovation in Nigeria: Benefits of the Knowledge Transfer to Africa initiative of the European Patent Office and Twinning Partnership with EZN“
- Peter Niermann, Minesoft – „Minesoft – the online patent solution provider“ (Arbeitstitel)
- Dr. Hanns Kache, CEO EZN – „Patente als Venture Capital Assets und Förderung durch WIPANO“
- Podiumsdiskussion: „Die Rolle von IP bei der Finanzierung von Gründungen“
- Dr. Christian Holz, Patentanwalt, Hannover IP
- Marc Löffler, Prokurist NBank Capital
- Dr. Jan-Philipp Mai, CEO Solar Materials
Änderungen vorbehalten.
Interview mit Dr. Maria Skottke-Klein
Wir sprachen mit der Vizepräsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts:
Was erwartet die Teilnehmer in Ihrem Vortrag?
Wofür sind Patente gut?“ – Das haben sich sicher schon viele Start-ups und andere kleinere Unternehmen gefragt und vielleicht auch die Patentierung ihrer Erfindungen zugunsten anderer Aufgaben oder aus Kostengründen zurückgestellt. Leider melden nur sehr wenige kleine und mittelgroße Unternehmen Patente an. Doch mit Patenten schützen Sie nicht nur Ihre technischen Erfindungen vor unerwünschter Nachahmung: Patente eröffnen Ihnen auch finanzielle Möglichkeiten, verschaffen Ihnen Wettbewerbsvorteile am Markt und stärken das Ansehen Ihres Unternehmens! Und nicht zu vergessen: Patente haben auch einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen. Sie fördern Innovationen und tragen so zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen bei.
Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit im Bereich Innovation/Patente?
Als Vizepräsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts – und ehemalige Patentprüferin – finde ich es tagtäglich faszinierend, so nah am Puls des Innovationsgeschehens zu sein. Durch unsere Arbeit prägen wir die Technik von morgen mit. Und mit unseren Dienstleistungen und Schutzrechten unterstützen wir die volkswirtschaftliche Leistung und damit den Wohlstand unseres Landes und seiner Menschen.
Was bedeutet für Sie der EZN-Patenttag?
Veranstaltungen wie der EZN-Patenttag sind enorm wichtig, um die immense Bedeutung des Themas „geistiges Eigentum“ ins Bewusstsein von Unternehmerinnen und Unternehmern zu rücken. Ich freue mich sehr, dass ich auch hier daran mitwirken kann. Wir sind als Deutsches Patent- und Markenamt schon viele Jahre Kooperationspartner des Patentinformationszentrums Niedersachsen und damit auch von EZN. Mit dem praxisnahen EZN-Patenttag, der auch Raum für wertvollen informellen Austausch bietet, leistet EZN einen großartigen Beitrag zur Wirtschaftsförderung in der Region, den keine Unternehmerin und kein Unternehmer verpassen sollte!
Interview mit Dr.-Ing. Jan-Philipp Mai
Wir sprachen mit dem CEO von Solar Materials:
Welche Perspektive bringen Sie in die Diskussion über IP und Gründungsfinanzierung ein?
Für Hightech-Start-ups sind Patente zu Beginn oftmals das einzige greifbare Asset. Dabei gilt es auszuloten, ob das Patent einen nötigen unfairen Wettbewerbsvorteil bietet und damit die Basis für den zukünftigen Erfolg absichern kann. Im weiteren Wachstum ändert sich dann die Sicht auf Patente vom Alleinstellungsmerkmal zum strategischen Instrument in der Wettbewerbslandschaft.
Warum ist geistiges Eigentum ein entscheidender Faktor bei der Finanzierung junger Unternehmen?
Start-ups müssen entweder ihren Wettbewerbsvorteil dauerhaft erhalten, das heißt einen Wettbewerbsvorsprung von mindestens drei Jahren besitzen, und zeitgleich durch ein gutes Patentportfolio einen möglichst breiten Schutz vor Nachahmern aufbauen. Je stärker diese Basis, desto größer die Chance auf Finanzierung.
Was wünschen Sie sich für den Umgang mit IP im Gründungskontext – heute und in Zukunft?
Dass Gründer*innen von Beginn an eine klare Strategie entwickeln und dabei fachkundig begleitet werden. Nur so entsteht ein echter Wettbewerbsvorteil durch die Nutzung von Patenten als strategisches Instrument.
Was war die spannendste IP-bezogene Entscheidung, die Sie je mittragen oder beraten durften?
Die Gründung eines Batterie-Start-ups auf Basis eines wirklich einzigartigen und damit sehr fundamentalen Verfahrenspatent. Das hat mir gezeigt, dass Deutschland – auch im Bereich Batterietechnik – immer noch zur Weltspitze gehört.
Interview mit Michael Stenger
Wir sprachen mit dem Sales Manager bei IP7 Technologies GmbH:
Was erwartet die Teilnehmer in Ihrem Vortrag?
KI-Funktionen liefern oft beeindruckende Ergebnisse, doch ihre Qualität und Vollständigkeit hängen maßgeblich von der richtigen Anwendung/Fragestellung ab. In diesem Workshop erhalten Sie ein grundlegendes Verständnis für künstliche Intelligenz und lernen dadurch, wie Sie diese gezielt in Ihrer täglichen Patentarbeit einsetzen – sei es für Recherche, Klassifizierung oder Überwachung. Wir zeigen Ihnen, was KI leisten kann und wo die Grenzen liegen, damit Sie fundierte Entscheidungen für den Einsatz treffen können.
Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit im Bereich Innovation/Patente?
Es motiviert mich, wenn unsere Lösungen dazu beitragen, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und so den technologischen Fortschritt fördern. Besonders inspirierend ist für mich der direkte Austausch mit Kunden sowie die Verbindung von Innovation und strukturiertem Denken – ständig Neues zu entdecken und dabei komplexe Informationen sinnvoll zu ordnen, macht für mich den Reiz der Arbeit mit Schutzrechten aus.
Was bedeutet für Sie der EZN-Patenttag?
Der EZN-Patenttag ist für uns eine bedeutende Plattform für fachlichen Austausch, Wissenstransfer und Vernetzung. Er fördert Innovationen, bringt Expert:innen zusammen und bietet Raum für Diskussion und Zusammenarbeit. Wir unterstützen die Veranstaltung, weil sie den persönlichen Dialog in der Patentbranche stärkt und uns die Möglichkeit gibt, unsere Expertise zu teilen und mit Kunden in Kontakt zu treten.
Interview mit Jörg Saathoff
Wir sprachen mit dem Leiter Technologietransfer TU Braunschweig:
Was erwartet die Teilnehmer in Ihrem Vortrag?
Mein Vortrag mit dem Titel „Einblick in die Transferpraxis von Hochschulen: Lizenz, Verkauf, Virtual Shares“ stellt die Möglichkeiten zum Transfer von Erfindungen und Schutzrechten vor. U. a. erläutere ich den typischen Ablauf im Transfer, die Übertragungsformen für Schutzrechte, die einer Universität zur Verfügung stehen sowie einige spezielle Rahmenbedingungen an Hochschulen. Außerdem gehe ich auf die Transferpraxis im Rahmen von Ausgründungen aus Universitäten ein.
Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit im Bereich Innovation/Patente?
An einer Universität werden ständig hervorragende wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse erarbeitet, die großes Innovationspotenzial haben. Die Übertragung dieser Erkenntnisse und Ergebnisse in die praktische Nutzung ist die Kernaufgabe des Wissens- und Technologietransfers an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Beinhalten diese Ergebnisse Erfindungen, so eröffnen sich durch die Schutzrechtssicherung weitere Transferwege und interessante Gestaltungsmöglichkeiten für den Transfer.
Was bedeutet für Sie der EZN-Patenttag?
Der EZN-Patenttag eröffnet für uns weitreichende Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten auch außerhalb unseres üblichen Netzwerkes. Neben spannenden Impulsvorträgen ist für uns der Erfahrungsaustausch mit Personen aus der Wirtschaft, mit Patentanwältinnen und Patentanwälten und mit Vertreter*innen aus Patentämtern ein wichtiger Grund, um am Patenttag teilzunehmen.
Interview mit Dr. René Wegner
Wir sprachen mit dem Gründer von Headis und Seriengründer:
Was erwartet die Teilnehmer Ihres Vortrags beim EZN-Patenttag?
In meinem Vortrag gebe ich Einblicke, wie wir bei Headis und in unseren weiteren Projekten Schutzrechte strategisch einsetzen – sei es zur Markteinführung eigener Produkte oder als Grundlage für Kooperationen mit starken Partnern. Viele unserer heutigen Partnerschaften wären ohne Patente gar nicht möglich. Sie sind für uns ein zentrales Werkzeug, um überhaupt ins Gespräch zu kommen, ernst genommen zu werden – und unsere Ideen vor Nachahmung zu schützen.
Können Sie uns konkrete Beispiele nennen?
Ein Beispiel ist ein Produkt, das weit entfernt ist vom klassischen Headis-Sport: ein Aufsatz für Staubsauger, mit dem sich Insekten lebendig einfangen und wieder freilassen lassen. Es handelt sich um eine einfache, aber wirkungsvolle Lösung – geschützt durch mehrere Schutzrechte, bereits im Einzelhandel gelistet und auch online erhältlich. Ein weiteres Projekt liegt wieder näher an meinem sportwissenschaftlichen Hintergrund: Ein intelligenter Sitz mit integrierten Sensoren, der durch gezielte Rückmeldung Muskelaktivität beim Sitzen fördert – also Rückenproblemen dort begegnet, wo sie entstehen. Die Sensoren messen, wie aktiv der Nutzer ist, und eine App begleitet das Training spielerisch durch Gamification. Auch hier läuft der Schutzprozess über Patentanmeldungen, denn ohne IP-Schutz könnten wir diese Lösung nicht gemeinsam mit größeren Industriepartnern weiterentwickeln.
Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit im Bereich Innovation?
Die Möglichkeit, echte Probleme zu lösen – mit Ideen, die man zunächst im Kopf hat, dann in Prototypen überführt und schließlich zu einem marktfähigen Produkt weiterentwickelt. Dieser kreative und gleichzeitig unternehmerische Prozess begeistert mich. Besonders, wenn man merkt: Die Lösung hilft Menschen tatsächlich im Alltag weiter.
Welche Bedeutung hat für Sie der EZN-Patenttag?
Der EZN-Patenttag ist für mich ein besonderer Ort der Begegnung: Hier treffen sich Menschen, die sich für den praktischen und strategischen Einsatz von Schutzrechten interessieren – genau unser Thema! Ich freue mich, dort nicht nur einzelne Projekte vorstellen zu können, sondern mich auch mit anderen Teilnehmenden auszutauschen und voneinander zu lernen.
Interview mit Marc Löffler
Wir sprachen mit dem Prokuristen der NBank Capital GmbH:
Welche Perspektive bringen Sie in die Diskussion über IP und Gründungsfinanzierung ein?
Ich bringe die Perspektive des Finanzierers mit – also die Brille der Praxis. Bei innovativen Gründungsvorhaben schauen wir als Beteiligungsgesellschaft genau hin: Gibt es eine echte Innovation? Und welche Schutzmechanismen gibt es dafür? IP-Rechte sind dabei ein wichtiges Indiz, dass eine Idee tatsächlich neu und wirtschaftlich tragfähig ist. Wir bewerten diese Rechte zwar nicht selbst, aber sie fließen als Signalgeber in unsere Entscheidungsprozesse ein.
Warum ist geistiges Eigentum ein entscheidender Faktor bei der Finanzierung junger Unternehmen?
Gerade junge Unternehmen haben oft wenig mehr als ein Vorhaben und ein gutes Team. Wenn dann ein belastbares IP-Portfolio vorhanden ist, kann das Vertrauen schaffen – bei Investoren ebenso wie bei potenziellen Partnern. Allerdings: Patente sind kein Selbstzweck. Sie müssen relevant, breit aufgestellt und durchsetzbar sein. Nur dann entfalten sie echten strategischen Wert.
Was wünschen Sie sich für den Umgang mit IP im Gründungskontext – heute und in Zukunft?
Einen faireren Umgang – insbesondere in der Praxis. Wir haben Fälle erlebt, in denen Gründer mit IP ausgestattet waren, aber gegen große Marktteilnehmer kaum eine Chance hatten, ihre Rechte durchzusetzen. Am Ende war das Schutzrecht wenig wert. Hier braucht es mehr Augenhöhe und stärkere Mechanismen, um Rechte auch wirksam zu verteidigen.
Was war Ihre spannendste IP-bezogene Entscheidung?
In einem früheren Projekt ging es um Windkrafttürme aus Holz – ein faszinierendes Thema. Die Innovation lag in der Verarbeitung und Verleimung der Materialien, wovon vieles schutzfähig war. Ich habe in diesem Projekt gelernt, wie komplex IP in der Tiefe sein kann – und wie viele neue Ebenen sich im Innovationsprozess noch auftun können.
Die Sponsoren
Rückblick 2024
Im Jahr 2024 fand zum ersten Mal ein EZN-Patenttag in Hannover statt. Im Mittelpunkt standen die Leitthemen „Künstliche Intelligenz“ und „Nachhaltigkeit“. Ein buntes, praxisorientiertes Programm bot rund 100 Teilnehmenden einen vertieften Einblick.
Details zum Programm: EZN-Patenttag 2024
Video-Rückblick: zu YouTube
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